Prof. Spann führte das Institut von 1969 bis 1989 zu höchster nationaler und internationaler Anerkennung. Die Mitarbeiter verehrten ihn, sowohl wegen seiner hohen fachlichen und menschlichen Kompetenz wie auch wegen seiner großzügigen Bereitschaft, die Früchte der gemeinsamen Arbeit zu teilen. Seine Selbstdisziplin, sein Fleiß und seine Ehrlichkeit haben ihn für uns alle zu einem Vorbild gemacht, dem wir uns verpflichtet fühlen.
Lebenslauf
1939 - 1947 | Studium der Humanmedizin |
1948 - 1951 | Studium der Rechtswissenschaften |
26.06.1947 | Promotion zum Thema "Der bakterielle Abbau des Tryptophans" |
1947 - 1948 | Medizinalassistent |
Juni 1948 | Ärztliche Approbation |
1948 - 1952 | Volontärassistent dann wissenschaftlicher Assistent |
31.07.1956 | Habilitation mit dem Thema "Meteorologische Probleme in der Gerichtlichen Medizin und Ernennung zum Privatdozenten |
03.11.1966-30.10.1969 | o. Professor f. gerichtl. Medizin a. d. Universität Freiburg und Direktor des Institutes für Gerichtliche und Versicherungsmedizin |
1968 und 1969 | Dekan der Medizinischen Fakultät Freiburg |
01.11.1969 - 30.09.1989 | o. Professor und Vorstand d. Instituts für Rechtsmedizin der LMU München |
01.10.1970 - 30.09.1989 | Dekan der Medizinischen Fakultät der LMU München |
seit 01.10.1989 | Emeritus |
† 11. Januar 2013 |
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Ehrungen (Auszug)
Bay. Verdienstorden (1981), Ehrendoktor der Uni. Istanbul (1985), Bay. Verfassungsmedaille in Silber (1990), Ehrendoktor der Uni. Freiburg (1990), Bundesverdienstkreuz 1. Kl. (1994); Mitglied zahlreicher wissenschaftlicher Gesellschaften, 290 Publikationen und Buchbeiträge
Entwicklung des Instituts für Rechtsmedizin der LMU unter der Leitung von Prof. Spann
Ende 1969 übernimmt Prof. Dr. Wolfgang Spann, seit 1966 Ordinarius in Freiburg, die Leitung des Instituts für Rechtsmedizin. Mit ihm kommen Erich Liebhardt und Rainer Henn an das Institut, beide 1969 in Freiburg habilitiert. Durch die Übernahme des Lehrauftrages für die neu entstehende Medizinische Fakultät der Technischen Universität in München entstehen zunächst weitere Stellen, durch private Einstellungen kann die Personalsituation weiter ausgebaut werden. Waren es in den fünfziger Jahren ca. 500 Obduktionen pro Jahr, so steigt deren Zahl auf ca. 900 im Jahr 1973. Dies ergibt sich aus einer Vergrößerung des Einzugsgebietes und dem Ausscheiden des Landgerichtsarztes für den Landgerichtsbezirk München II, der bisher die auswärtigen Obduktionen durchgeführt hatte. Wegen der zunehmenden Fragestellungen zu den Geschehnisabläufen bei Verkehrsunfällen entsteht 1970 die Abteilung für Biomechanik unter Leitung des Physikers Dr. Gundolf Beier, der sich 1982 habilitiert. Im Jahr 1982 fällt die Entscheidung, dass das Institut durch Um- und Erweiterungsbauten vergrößert wird, nachdem der zunehmende Platzbedarf immer dringlicher geworden war. Die neuen und erneuerten Räume werden 1984 bezogen. Ein Neubau mit ausreichenden Platzverhältnissen, der im Klinikviertel gelegen sein sollte und bisher aufgrund fehlenden Baugrundes nicht verwirklichbar war, bleibt aber weiterhin das erklärte Ziel von Prof. Spann. Zu dieser Zeit beträgt die jährliche Anzahl an gerichtlichen Sektionen ca. 1800, die der Gerichtstermine ca. 5000 und die der Aktengutachten ca. 1600.
Von seinen habilitierten Schülern werden 1974 der Lehrstuhl in Innsbruck durch Rainer Henn, 1983 der in Hannover durch Hans Dieter Tröger besetzt. 1984 kommt Hansjürgen Bratzke an das Institut, er wird 1991 Ordinarius an der Universität Frankfurt. Gerold Kauert habilitiert sich 1983, wird 1994 Leiter der toxikologische Abteilung des Zentrums für Rechtsmedizin der Universität Frankfurt am Main. Edith Tutsch-Bauer habilitiert sich 1989, sie wird 1998 als Vorstand des Institutes für Rechtsmedizin der Universität Salzburg berufen. Weiterhin habilitieren sich unter ihm Erich Liebhardt (1969), Wolfgang Eisenmenger (1977), der 1985 Extraordinarius und 1989 Ordinarius wird, Ludwig v. Meyer (Toxikologie, 1983), Gustav Drasch (Toxikologie, 1983), sowie Manfred Schuck (1983). (Quelle: 100 Jahre DGRM)